|
ADS - Aufmerksamkeitsdefizitstörung
Unkonventioneller Vergleich: ADS mit einem Computer
Wer stellt die Diagnose?
Wann ist es ADS?
ADS ist keine Geisteskrankheit, kein Schwachsinn und keine Faulheit!
Verhaltenstherapie / Coaching
Nährstofftherapie und Ernährungsumstellung
Selbstbehandlungsversuche
Homöopathische Behandlung
Behandeln mit Medikamenten?
Als Aufmerksamkeitsdefizitstörung bezeichnet man eine bereits im Kindesalter beginnende Störung, welche
sich durch leichte Ablenkbarkeit und geringes Durchhaltevermögen, sowie ein leicht aufbrausendes Wesen
mit der Neigung zum Handeln ohne nachzudenken, oft auch in Kombination mit Hyperaktivität (ADHS),
auszeichnet.
Ca. 3-10% aller Kinder zeigen Symptome im Sinne von ADS. Jungen sind wahrscheinlich häufiger betroffen
als Mädchen. Der Schweregrad der Störung kann individuell sehr unterschiedlich sein. Einige Wissenschaftler
schätzen die Zahl der ADS-Betroffenen, wenn leicht betroffene und nicht therapiebedürftige Personen mit
einbezogen werden auf 25%.
Man geht davon aus, dass gut 70% der betroffenen Kinder und Jugendlichen die Symptome auch im Erwachsenenalter
behalten. ADS im Erwachsenenalter ist erst seit kurzem anerkannt, was leider dazu geführt hat, dass viele
Erwachsene zwar ihre als Kinder vielleicht gelebte Hyperaktivität nicht mehr haben, aber dafür unter Störungen
ihres Selbstbildes und Selbstwertgefühles, sowie Depressionen und Angststörungen und manchmal auch unter
Essstörungen leiden, weil sie einfach ein Leben lang "aus dem Rahmen" gefallen sind.
Betroffene und ihre Angehörigen stehen meist unter erheblichem Leidensdruck, haben Probleme in der Schule oder
im Beruf und die Entwicklung von weiteren, erwähnten psychischen Störungen sind häufig.
Für den Begriff Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) existieren verschiedene Bezeichnungen
und Abkürzungen, welche sich jedoch im Grunde auf das gleiche Störungsbild beziehen:
- Hyperkinetische Störung (HKS)
- Minimale Cerebrale Dysfunktion (MCD)
- Psychoorganisches Syndrom (POS)
- Attention Deficit Disorder (ADD)
- Attention Deficit/Hyperactivity Disorder (ADHD)
Nach heutigem Stand ist die Aufmerksamkeitsdefizitstörung hauptsächlich neuro-biologisch bedingt, beim den
Verlauf und der individuellen Ausprägung spielen jedoch auch psychosoziale Faktoren eine wichtige Rolle.
Neurologen und Psychologen vertreten die übereinstimmende Meinung, dass heute mehr Kinder und Erwachsene
betroffen sind, als es früher der Fall war. Ob hierfür die Reizüberflutung, dass Überangebot an Informationen,
Kommunikation und medialen Reizen wie Fernsehen, Computer und Mobiltelefon verantwortlich gemacht werden darf,
oder die stark erhöhten Anforderungen an jeden Einzelnen im privaten und beruflichen Leben sowie die immer
häufiger vorzufindende Strukturlosigkeit in Familien, Schulen und der Gesellschaft verantwortlich gemacht
werden darf, wird stark angezweifelt.
Früher wurden zumeist Vernachlässigung oder ein frühkindliches Traumata sowie Erziehungsfehler und
Elternproblematik, für die Ursachen von ADS gehalten und die Störungen grundsätzlich als soziales und
pädagogisches Problem angesehen. Durch neuere Untersuchungen wurden diese Ansichten jedoch ausgeschlossen.
Durch Neurologische Untersuchungen wurde nachgewiesen, dass bei Betroffenen eine Störung der Neurobiologie
besteht, die "Striatofrontale Dysfunktion". Einfach erklärt heisst das, dass bei ADHS-Betroffenen der
Stoffwechsel im Vorderhirn gestört ist. Dieser Hirnbereich ist unter anderem zuständig für die Wiedererkennung,
die Filterung und die Bewertung von Reizen. Eine wichtige Rolle spielt dabei das Dopamin. Diese chemische
Substanz transportiert elektrische Signale über den Spalt zwischen den Nervenzellen (Synapsen) hinweg.
Anschliessend nimmt die Senderzelle das Dopamin mit kleinen Saugern wieder zurück. Bei ADHS-Patienten entdeckte
man auf den Zellen besonders viele dieser kleinen Sauger, was zur Folge hat, dass das Dopamin zu schnell
zurückgesogen wird und somit nicht ausreichend lang zwischen den Hirnzellen wirken kann. Das Signal kommt
demzufolge nicht deutlich genug bei der nächsten Zelle an. Die Folge ist, dass sich der betroffene Mensch
schlecht etwas merken, kann schlecht planen oder strukturiert handelt und eher von den Signalen aus der
Umgebung gesteuert wird, als dass er seine Konzentration von innen dirigieren kann. Diese wird zu einem
Teil vererbt, eventuell aber auch vor der Geburt erworben. Geschwister weisen 3- bis 5-mal häufiger ein
ADS auf, deren Eltern sind in etwa 18 Prozent der Fälle ebenfalls betroffen.
Im Verlauf der Entwicklung kann diese Störung zu verschiedenen psychosozialen Faktoren führen, welche die
Entstehung von Folgeerkrankungen beeinflussen kann.
Durch eine neurobiologisch bedingte Störung der Selbstregulation (gegenüber 'normal' verminderte
Impulskontrolle) kommt es beispielsweise immer wieder zu Konflikten mit Eltern, Gleichaltrigen und
Lehrern, was durch schwierige Bedingungen in Familie und Schule noch verstärkt werden kann. Hierdurch
wird die Entstehung von Leistungsdefiziten, aggressivem Verhalten und emotionalen Störungen begünstigt,
was zu einem "Teufelskreis" führt.
Unkonventioneller Vergleich: ADS mit einem Computer
Vergleichen wir das Gehirn eines "ADS-lers" mit einem Computer, welcher Probleme mit seinem Arbeitsspeicher
hat. Die Festplatte, wo alle Programme und Daten fest gespeichert sind, funktioniert wie bei jedem anderen
einwandfrei. Der Arbeitsspeicher arbeitet vorerst auch ganz normal, nur, dass ein ADS-Computer viel früher
in den Standbymodus geht, als es andere tun würden, um Energie zu sparen. Somit muss man diesem immer wieder
einen "Kick" geben - von Bezugspersonen ("mach jetzt"), von einem Selbst (zappeln), durch stimulierende
Tätigkeiten (Gameboy), oder durch Substanzen (Kohlenhydrate, Koffein). Da der Computer auch ein Problem mit
der unregelmässigen Energiezufuhr hat, kann es zu einem Absturz, kommen. Der Arbeitsspeicher ist dann beim
wiederaufstarten leer. Viele Vorgänge muss der "ADS-ler" in seinem Leben immer wieder wiederholen, bis sie
auf der Festplatte gespeichert sind, um sie nach Wunsch und Bedürfnis wieder aufrufen zu können. Auch wenn
einige Abläufe automatisiert sind, wird diese Person immer eher Mühe haben mit Vorgängen wie: abrufen,
speichern und dem neuen aufnehmen von Infos. Zurückzuführen ist dies einfach auf zu wenig Energie im
Gehirn!
Beispiel: Ein ADS-Kind vergisst immer wieder sein Velo draussen, so lange, bis der Vorgang des Reinholens
sich automatisiert hat. Es vergisst es nicht, um uns wütend zu machen, sondern schlicht weg einfach, weil
es sich nicht an diese Datei erinnert!
Einen Trost für alle Selbstbetroffenen und deren Mitmenschen: Bei einem "ADS-ler" ist der Computer immer
entweder eingeschaltet oder auf Standby, sind sie aber eingeschaltet, so haben sie oft eine viel bessere
Auflösung, als ihre Umgebung!
Wer stellt die Diagnose?
Wichtig ist, dass die Klinische Diagnose von einem Arzt, Psychiater oder Psychologen gestellt wird, der sich
wirklich mit der Materie auskennt. Begleitende Krankheiten und Störungen wie z.B. Angststörungen und
Zwangsstörungen/Zwänge, Depressionen, das Tourette-Syndrom oder Autismus sowie bei älteren Personen
Sucht/Abhängigkeit/Stoffmissbrauch (Zigarettenrauchen) müssen berücksichtigt werden.
Die Diagnose wird durch die Tatsache erschwert, dass es keinen spezifischen ADS-Test gibt, weswegen eine
seriöse Diagnose sich auf Informationen aus unterschiedlichen Quellen stützen sollte.
Zur grundlegenden Diagnostik gehören daher neben der Befragung des betroffenen Kindes, der Eltern/Erzieher
und Lehrkräfte auch eine Testdiagnostik und eine Verhaltensbeobachtung in mindestens zwei Situationen, die
für den Alltag des Kindes typisch sind.
Als Voraussetzung für die Diagnose ADS müssen die Symptome mindestens seit sechs Monaten vorliegen und
erstmals schon vor dem siebten Lebensjahr aufgetreten sein. Nach Angaben einiger Spezialisten kann sich ADS
allerdings bei Frauen auch erst in der Pubertät zeigen.
ADS-ler werden in mehrere Typen eingeteilt, wobei der durch seine motorische Hyperaktivität auffallende die
ADS-ler mit Aufmerksamkeitsdefizitstörung eher auffällt als der unaufmerksame Typus. Dieser Typ scheint eher
verträumt und ruhig zu sein. Oft kommt es erst relativ spät zu einem scheinbar unerklärlichen Versagen in der
Schule oder im Beruf. Es wird vermutet, dass Mädchen in dieser Gruppe stärker vertreten sind als in den
beiden anderen und deshalb seltener diagnostiziert werden.
Frau Dr. Simchen benutzte als erste den Begriff Hypoaktiv für den unaufmerksamen Typ der ADS.
Zusätzlich zur Klinischen Diagnose sollte auch eine Fremdbeurteilung durch Lehrkräfte und Eltern erfolgen,
für welche eine Reihe von Fragebogenverfahren zur Verfügung steht. Besser ist jedoch die direkte Beobachtung
des Kindes in der Schule und zu Hause.
Wann ist es ADS?
Nach DSM IV 1996 (Diagnostic and Statistical Manual of Mental Disorders)
A. Entweder Punkt 1) oder Punkt 2)
1) Sechs (oder mehr) der folgenden Symptome von Unaufmerksamkeit müssen während der letzten sechs Monate
beständig in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu vereinbarenden und unangemessenen Ausmass
vorhanden sein:
Unaufmerksamkeit
- beachtet häufig Einzelheiten nicht oder macht Flüchtigkeitsfehler bei den Schularbeiten, bei der Arbeit
oder bei anderen Tätigkeiten
- hat oft Schwierigkeiten, längere Zeit die Aufmerksamkeit bei den Aufgaben oder Spielaktivitäten
aufrechtzuerhalten
- scheint oft nicht zuzuhören, wenn andere ihn/sie ansprechen
- führt häufig Anweisungen anderer nicht vollständig aus und kann Schulaufgaben, andere Arbeiten oder
Pflichten am Arbeitsplatz nicht zu ende bringen (nicht aufgrund oppositionellen Verhaltens oder
Verständnisschwierigkeiten)
- hat häufig Schwierigkeiten, Aufgaben und Aktivitäten zu organisieren
- vermeidet häufig, hat eine Abneigung gegen oder beschäftigt sich häufig nur widerwillig mit Aufgaben,
die länger andauernde geistige Anstrengung erfordert (wie Mitarbeit im Unterricht oder Hausaufgaben)
- verliert häufig Gegenstände, die er/sie für Aufgaben oder Aktivitäten benötigt (z.B. Spielsachen,
Hausaufgabenhefte, Stifte, Bücher oder Werkzeug)
- lässt sich öfter durch äussere Reize leicht ablenken
- ist bei Alltagstätigkeiten häufig vergesslich
2) Sechs (oder mehr) der folgenden Symptome von Hyperaktivität und Impulsivität sind
während der letzten sechs Monate beständig in einem mit dem Entwicklungsstand des Kindes nicht zu
vereinbarenden und unangemessenen Ausmass vorhanden sein:
Hyperaktivität
- zappelt häufig mit Händen oder Füssen oder rutscht auf dem Stuhl herum
- steht in der Klassen oder in anderen Situationen, in denen sitzen bleiben erwartet wird, häufig auf
- läuft häufig herum oder klettert exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist (bei Jugendlichen
oder Erwachsenen kann dies auf ein subjektives Unruhegefühl beschränkt bleiben)
- hat häufig Schwierigkeiten, ruhig zu spielen oder sich mit Freizeitaktivitäten ruhig zu beschäftigen
- ist häufig "auf Achse" oder handelt oftmals, als wäre er/sie "getrieben"
- redet häufig übermässig viel
Impulsivität
- zappelt häufig mit Händen oder Füssen oder rutscht auf dem Stuhl herum
- steht in der Klassen oder in anderen Situationen, in denen sitzen bleiben erwartet wird, häufig auf
- läuft häufig herum oder klettert exzessiv in Situationen, in denen dies unpassend ist (bei Jugendlichen
oder Erwachsenen kann dies auf ein subjektives Unruhegefühl beschränkt bleiben)
- hat häufig Schwierigkeiten, ruhig zu spielen oder sich mit Freizeitaktivitäten ruhig zu beschäftigen
- ist häufig "auf Achse" oder handelt oftmals, als wäre er/sie "getrieben"
- redet häufig übermässig viel
B. Einige der Symptome der Hyperaktivität-Impulsivität oder Unaufmerksamkeit, die Beeinträchtigungen
verursachen, treten bereits vor dem Alter von sieben Jahren auf.
C. Beeinträchtigungen durch diese Symptome zeigen sich in zwei oder mehreren Bereichen (z.B. in der
Schule bzw. am Arbeitsplatz und zu Hause).
D. Es müssen deutliche Hinweise auf eine klinisch bedeutsame Beeinträchtigung der sozialen, schulischen
oder beruflichen Funktionsfähigkeit vorhanden sein.
E. Die Symptome treten nicht ausschliesslich im Verlauf einer tief greifenden Entwicklungsstörung,
Schizophrenie oder einer anderen Psychotischen Störung auf und können auch nicht durch eine andere Störung
besser erklärt werden (z.B. Affektive Störung, Angststörung, Dissoziative Störung oder eine
Persönlichkeitsstörung).
ADS ist keine Geisteskrankheit, kein Schwachsinn und keine Faulheit!
ADS-Betroffene haben sehr viele Stärken und positive Eigenschaften! Diese wurden beispielsweise von Bernd
Hesslinger aufgelistet und den Schwächen gegenübergestellt. ADS-ler haben eine ausgeprägte Hypersensibilität,
die sie Veränderungen sehr schnell erfassen lässt, was sich meist in einer besonderen Empathie und einem
ausgeprägten Gerechtigkeitssinn äussert. Sie sind Begeisterungsfähig, Kreativität und oft sehr Offen. Wenn Sie
an einem Thema interessiert sind, können sie lange, ausdauernd und konzentriert an bestimmten Themen arbeiten.
Viele erfolgreiche Leistungssportler, Musiker und Künstler sind ADS-Betroffene, welche ein Ventil für ihre
"Begabung" gefunden haben. Unter den ADS-lern findet man auch viele Hochbegabte Kinder, nach Meinung einiger
Ärzte sogar proportional häufiger, als ohne ADS. Wird hier ADS nicht diagnostiziert und auch sonst keinerlei
Hilfe und Therapie durchgeführt, kann dies dazu führen, dass der Betroffene aufgrund der gleichzeitigen
Unterforderung als "desinteressiert", "faul", "dumm" oder "arrogant" wirkt.
Eine andere, interessante These hat Thom Hartmann hat in seinem Buch "Eine andere Art die Welt zu sehen"
aufgestellt wo Betroffene aus genetischer Sicht die Nachfahren der steinzeitlichen Jäger und Sammler sind
(Hartmann nennt sie Hunter). Ihm zufolge ist die heutige moderne Gesellschaft eine Weiterentwicklung der
Gesellschaft sesshaft gewordener Farmer. Um sich in dieser Gesellschaftsform leicht zurechtzufinden, benötigt
man andere Voraussetzungen und Fähigkeiten als in einer von Huntern geprägten Gesellschaft. Dieser Unterschied
zwingt Hunter dazu, sich mit ihren anderen Fähigkeiten und Voraussetzungen einer Farmer-Gesellschaft anzupassen.
Wie ein Farmer zu leben, stellt für Hunter jedoch eine permanente potentielle Belastung dar. Daher stehen sie
vor der Aufgabe, einen Weg zu finden, sich ihre Fähigkeiten trotz der ungünstigen gesellschaftlichen
Rahmenbedingungen zum Vorteil machen zu können. Das Ziel ist, Anerkennung für ihre besonderen Talente zu
erlangen, anstatt permanent nur "anzuecken".
Verhaltenstherapie / Coaching
Man kann lernen, mit ADS umzugehen! Sowohl Kinder und Jugendliche, wie auch ihre Eltern und die Umgebung können
selber sehr viel zu einem qualitativeren und glücklichen Leben mit ADS beitragen. Feste Regeln und Strukturen
vermitteln in einer liebevollen Umgebung mit viel Lob und Ermunterung stärkt das Selbstwertgefühl von Kindern
und Jugendlichen -natürlich braucht alles seine Zeit und funktioniert nicht von Heute auf Morgen. Moderne
Hilfsmittel wie Computer helfen Rechen- und Lernschwächen auszugleichen und sind nebenbei wie geschaffen für
Kinder mit einem Aufmerksamkeitsdefizit. Einfache Terminplaner helfen, Termine nicht zu vergessen und Notizzettel
ordnen den Tag. Was nicht im Kopf behalten werden kann, muss aufgeschrieben werden. Einziger Nachteil: man muss
konsequent sein! Für Kinder kann man als betroffene Eltern wiederkehrende Tagesabläufe in "Regellisten" festhalten,
welche der Nachwuchs ankreuzen muss, sobald die darauf erwähnten Aufgaben erledigt sind.
Bei Aggressivem Verhalten stecken meisst Angstgefühle und Unsicherheiten dahinter, welche entdeckt und aufgeklärt
werden müssen. Leicht ist es nicht und Zeit braucht es auch, aber es lohnt sich auf alle Fälle, denn bei Erfolg
lebt es sich einfacher und glücklicher.
Wenn eine Störung der Feinmotorik vorliegt, was bei ADS häufig vorkommt, kann eine Ergotherapie Abhilfe schaffen.
Nährstofftherapie und Ernährungsumstellung
Relativ neu ist ein Behandlungsansatz mittels Nährstofftherapie. Dabei werden Omega-3-Fettsäure, Magnesium, Zink
und Vitamin E als Lebensmittel- oder Nahrungsergänzungspräparate gegeben. Ebenfalls ist es empfehlenswert, den
Konsum von Lebensmitteln mit einem hohen glykämischen Index zu vermeiden. Auch der Verzicht auf Phosphathaltige
Nahrungsmittel hat in vielen Fällen zu grossen Erfolgen geführt. Diese Behandlungsmethode bedarf einer guten,
begleitenden Ernährungsberatung und vor allem einen grossen Einsatz des Klienten und manchmal der ganzen Familie,
denn bei dieser Behandlung muss strikte auf Phosphat- und Glutamathaltige Nahrungsmittel verzichtet werden.
Auch sollte mit der Hilfe von Bioresonanz abgeklärt werden, ob der ADS-ler nicht an einer Allergie oder
Nahrungsmittelunverträglichkeit leidet, was ebenfall das Aufmerksamkeitsdefizit-Syndrom verstärken kann.
Selbstbehandlungsversuche
ADS-Kinder und Erwachsene führen oft so genannte "Selbstbehandlungen" ein, in dem sie folgende Nahrungs- und
Suchtmittel einnehmen:
- Energie spendende Lebensmittel (Kohlenhydrate wie Süsses, Pizza, Junkfood)
- stimulierende Getränke (Cola, Eistee, Kaffee, Red Bull)
- Stimulierende Suchtmittel (Nikotin, Kokain)
- Exzessive Verhaltensweisen (Internet, Computerspiele, Spielen, Lesen)
Übertriebener Perfektionismus, einhergehend mit übertriebener Rationalität, Moralität und Kritikempfindlichkeit
einer zwanghaften Persönlichkeitsstörung sind mögliche Kompensationsmethoden unbehandelter ADS-ler zur
vermeintlichen Prävention von Misserfolgen, weshalb sich eine solche Störung auch erst entwickeln kann. Auch
Essstörungen können sich hier manifestieren (Magersucht).
Homöopathische Behandlung
Eine homöopathische Behandlung von Kindern mit ADS zeigte in manchen Fällen überaus beeindruckende Resultate,
vorausgesetzt, sie wurde von einem kompetenten Homöopathen durchgeführt. Eine Gute Erstanamnese und die Abgabe
des richtigen Mittels entscheiden über den Erfolg. Auch muss beachtet werden, dass sich eine solche Behandlung
über Jahre hinziehen kann, und sich ein erster Erfolg oft erst nach 1-2 Jahren zeigt.
Behandeln mit Medikamenten?
Eine Medikation ist bei vielen sehr umstritten, manchmal aber unausweichlich, vor allem, wenn keine andere
Behandlungsmethode angeschlagen hat, was vor allem bei schwerem ADS vorkommen kann. Auch wenn eine Lebenssituation
für den Betroffenen und die Umgebung unerträglich geworden ist, kann das verschreiben von zum Beispiel Ritalin den
Leidensdruck so weit mindern, dass überhaupt eine Voraussetzung für weitere therapeutische Arbeit geschaffen wird.
Ein Kind alleine ruhig zu stellen bringt langfristig nicht viel -sondern die ganze Familie/Umgebung muss für
Änderungen offen sein und an der Beziehungsstruktur mitarbeiten. Falls auf Medikamente zurückgriffen wird, sollten
diese wirklich nur von fachkundigen Ärzten und Psychiatern verschrieben werden, welche sich auf dieses Gebiet
spezialisiert haben!
In erster Linie werden Stimulanzien eingesetzt, welche den Dopaminstoffwechsel im Gehirn beeinflussen. Dazu gehören
insbesondere Methylphenidat und Amphetaminderivate (D-L Amphetamin), in der Schweiz auch Dexamin. Beide Medikamente
werden seit Jahrzehnten eingesetzt und gut 70% der Betroffenen sprechen darauf an, wobei Methylphenidat heute in
der Medizin als Mittel der ersten Wahl gilt.
|
|