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Neurodermitis
Symptome
Ursache
Behandlung
Medikamentöse Therapien
Körperpflege
Ernährungsumstellung
Weitere Ansätze
Komplementäre Therapieformen
Neurodermits, das atopische Ekzem, oder aber auch atopische Dermatitis und endogenes Ekzem
sind Bezeichnungen für eine Hautkrankheit, deren Hauptsymptome rote, schuppende, manchmal
auch nässende Ekzeme und ein oft quälender Juckreiz sind. Die Neurodermitis gilt als nicht
heilbar, ist aber sehr wohl behandelbar. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher
Therapiemöglichkeiten, welche immer speziell auf den Betroffenen abgestimmt werden
muss.
Früher ging man davon aus, dass die Ursache der Hauterkrankung eine Nervenentzündung ist,
daher stammt auch der Begriff Neurodermitis. Später wurde diese Ansicht widerlegt wobei der
Begriff bis heute geblieben ist. Ärzte verwenden Heute eher den Begriff atopische Dermatitis
bzw. atopisches Ekzem. Wie der Name atopisches Ekzem bereits verrät, ist die Neurodermitis
nur sehr schwer einzugrenzen. Übersetzt bedeutet der Begriff atopisch - "ohne klar
ersichtlichen Grund krankhaft verändert".
Neurodermitis tritt in der Regel bei Kleinkindern auf, aber auch Jugendliche und Erwachsene
können daran erkranken. Bei Säuglingen ist das Auftreten von Milchschorf oftmals ein frühes
Symptom einer späteren Neurodermitis, was aber nicht bei allen eintreten muss.
Ca. 10-20% der Kinder und 1-3% der Erwachsenen haben eine Bereitschaft, eine Neurodermitis
zu entwickeln. Bei über der Hälfte der Betroffenen trat die Erkrankung bereits im ersten
Lebensjahr auf, wobei sich die Symptome mit steigendem Alter immer meistens mindern und
mit Beginn der Pubertät oft verschwinden.


Symptome
Die Erkrankung tritt meist in Schüben von unterschiedlicher Dauer und Stärke auf. Diese
Schübe treten häufig ohne direkt erkennbaren Grund auf. Genauso häufig enden sie, ohne dass
man einen direkten Auslöser (z.B. eine bestimmte Behandlung) hierfür erkennen kann. Hierdurch
entsteht oft eine grosse Unsicherheit über die letztlich erfolgreiche Behandlungsmethode.
Das Hauptproblem für die Betroffenen ist der starke Juckreiz. Da der Juckreiz zu den stärksten
Reizen des Menschen gehört und dieser besonders nachts stark ist, kommt es oft zu einem
Schlafdefizit in der Nacht, insbesondere bei Eltern betroffener Kinder. Obwohl von der
wissenschaftlichen Medizin von den Allergien abgegrenzt, wird diese oft begleitet durch
weitere Allergien und Asthma bronchiale insbesondere Hausstaub, Pollenunverträglichkeiten
oder Tierhaar - und Federallergien.
Betroffene haben in den meissten Fällen eine sehr empfindliche und trockene Haut, welche bei
häufigem Kratzen rissig werden kann, was wiederum zu nässenden Ekzemen führt, was den Juckreiz
weiter verschlimmert. Insbesondere tritt Neurodermitis in den Armbeugen, den Kniekehlen sowie
in der Hals- und Gesichtspartie auf.
Zusätzlich erschwerend zu den Beschwerend für Betroffene ist auch die kosmetische Auswirkung.
Viele fühlen sich sozial ausgegrenzt und Kinder leiden nicht selten aufgrund der Hänseleien
ihrer Mitschüler.


Ursache
Naturheilärzte und einige Fachärzte gehen davon aus, dass neben der genetischen Disposition
vor allem auch die Schadstoffbelastung in unserer Umwelt eine falsche und/oder einseitige
Ernährungsweisen eine Rolle spielen. Vor allem bedingt durch die Übersäuerung des Körpers mit
den entsprechenden Folgeerscheinungen. Eine weitere Ursache ist oft ein Pilzbefall des Darmes,
damit einhergehend eine Verdauungsstörung und eine allgemeine Schwächung des Immunsystems.
Bei den meissten Betroffenen kann ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Neurodermitis
und einer Nahrungsmittel- oder Tierhaarallergie beobachtet werden. Deutliche Hinweise bestehen
auch auf eine Miteinbeziehung des vegetativen Nervensystems, was dazu führt, dass Betroffene
unter Stress regelrechte Schübe der Krankheit erfahren.


Behandlung
Es gibt viele verschiedene Behandlungsansätze, welche von Fall zu Fall erprobt werden müssen,
bis eine geeignete Methode wirklich anschlägt.


Medikamentöse Therapien
Eine schwere Neurodermitis wird von Medizinern meisst mit Kortison behandelt, welches gegen
Juckreiz und die Entzündung der Haut wirkt. Kortison kann heftige Schübe lindern oder bei
rechtzeitiger Anwendung auch vermeiden. Es wird meist in Form von Salben auf die betroffenen
Stellen aufgetragen und bei sehr schweren Schüben auch als Tabletten verabreicht. Kortison
besitzt allerdings eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen wie Hautverdünnung,
Streifenbildung und auch partielle Unterdrückung des örtlichen Immunsystems, so dass es
wirklich nur für kurze Zeit und bei akuten Schüben angewendet werden sollte. Bei längerer
Anwendung können sogar Nebenwirkungen wie z.B. Leberschädigungen auftreten. Obwohl die
Kortisonhaltigen Mittel weiterentwickelt wurden und weniger Nebenwirkungen aufweisen als
früher, sind sie keineswegs Nebenwirkungsfrei. Ein anderer, sehr grosser Nachteil dieser
Mittel ist, dass nach Absetzen dieser Medikamente die Hauterscheinungen in den meissten
Fällen wieder auftreten.
Antihistaminika haben sich vergleichsweise nur in befriedigendem Masse bewährt. Sie sind zu
wenig Juckreiz lindernd und der Müdemachende Effekt dieser Präparate ist zu gross, so dass
diese oft nur am Abend bei Kindern eingesetzt werden, damit diese leichter einschlafen
können und sich weniger kratzen müssen.
Bei vielen Patienten haben sich folgende Natürliche Anwendungen als hilfreich erwiesen:
Olivenöl, Schwarzkümmelöl, Nachtkerzensamenöl, Aloe Vera sowie Propolissalben, welche nach
eigenen Erfahrungen auch bei sehr schweren Ausschlägen Linderung verschafft.
Ganz wichtig ist auch, jegliche Reizung der Haut zu vermeiden, dies heisst die Vermeidung
heisFer und kalter Temperaturen, von Nässe oder Reibung sowie das Tragen von reiner Baumwolle.
Die gesamte Kleidung sowie Bettwäsche sollten nur mit speziellem Waschmittel und ganz ohne
Weichspüler gewaschen werden. Am besten mit einem zusätzlichen Spülgang! Die Bettwäsche
sollte nicht aus Federdecken und Kissen bestehen, sondern eine für Allergiker geeignete
Decke und Kissen sein, welches ebenfalls gewaschen werden, oder für 24 Stunden in den
Tiefkühler gelegt werden kann, was ein Absterben der Hausstaubmilben bewirkt.
Kontakte zu Katzen und anderen Haustieren sollten für einige Monate, bis sich die Haut
regeneriert hat, absolut vermieden werden. Später kann ein Teilweiser Kontakt wieder
bestehen, aber eine Katze im Haus, welche sogar ins Bett darf, kann die Neurodermitis
wieder verstärken.


Körperpflege
Neurodermitis Betroffene sollten so weit wie möglich auf Seifen und Bodylotions verzichten.
Eine Ausnahme bilden spezielle, Parfümfreie, harnstoffhaltige Präparate, wobei der
Harnstoffgehalt nicht mehr wie 5% betragen sollte. Fast noch besser haben sich Teebaumölhaltige
Seifen bewährt, welche es im Reformhaus oder in Drogerien zu kaufen gibt. Allgemein sollte
der Neurodermitis-Patient so wenig wie nötig Duschen und auf das Baden eher verzichten. Vor
allem zu langes Baden in zu heissem Wasser reizt die Haut ungemein und trocknet diese
zusätzlich aus.
Sehr bewährt hat sich das Einölen mit biologischem Olivenöl, da dies Antiseptisch wirkt und,
wenn noch auf die feuchte Haut aufgetragen, die Haut pflegt und die Feuchtigkeit festhält.
Einige Spritzer Olivenöl im Badewasser können der Haut helfen, sich zu regenerieren und nicht
auszutrocknen.


Ernährungsumstellung
Aus eigenen Erfahrungen kann eine Ernährungsumstellungen und Diäten zu grosses Linderung oder
gar zum verschwinden der Symptome führen. Auf alle Fälle sollten sich Betroffene mit
basischen Nahrungsmitteln ernähren und vorab eine Entsäuerungskur
durchführen. Durch eine Abklärung mit Bioresonanz kann ebenfalls ermittelt werden, auf
welche Nahrungsmittel und weitere Allergieauslöser eine Unverträglichkeit oder
Kontaktallergie besteht. Viele Betroffene erfahren eine grosse Besserung durch den Verzicht
auf Produkte wie Weizen, Milchprodukte und raffinierten Zucker. Wichtig ist aber, dass diese
Ernährungsumstellung mit Hilfe eines erfahrenen Ernährungsberaters durchgeführt
wird, um allfälligen Mangelerscheinungen vorzubeugen. Eine so strickte Ernährungsumstellung kann
ebenfalls den "Stress" erhöhen, da viele alleine auf sich gestellt mit Verbotslisten einfach
überfordert sind. Es gibt eine reichhaltige Auswahl an Ersatzprodukten, welche man aber kennen muss und
auch der Rat, mehr selber zu Kochen kann einen wahnsinnigen Druck auslösen, da einfach das Wissen
hierfür noch nicht vorhanden ist. Bei Kindern müssen sich Eltern auch oft ganz viele Tricks
einfallen lassen, da viele der kleinen Patienten einfach die neuen Nahrungsmittel noch nicht kennen
und somit auch nicht akzeptieren.


Weitere Ansätze
Manchen Neurodermitis Betroffenen helfen Aufenthalte am Meer, vor allem in warmen Gegenden
wie z.B. am Mittelmeer. Hier helfen die Sonne und ebenfalls das Baden im Salzwasser. Allgemein
der Aufenthalt in Jodhaltiger Luft kann helfen. Auch Ferien in über 2000 m Höhe im kann unter
Umständen Linderung verschaffen.


Komplementäre Therapieformen
Eine homöopathische Behandlung von Neurodermitis Betroffenen zeigte in manchen Fällen überaus
beeindruckende Resultate, vorausgesetzt, sie wurde von einem kompetenten Homöopathen
durchgeführt. Eine Gute Erstanamnese und die Abgabe des Richtigen Mittels entscheiden über
den Erfolg. Auch muss beachtet werden, dass sich eine solche Behandlung über Jahre hinziehen
kann, und sich ein erster Erfolg oft erst nach 1-2 Jahren einstellt.
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