zur Startseite www.lebenskueche.ch
Lebenskueche - Andrea Pistorius

Neurodermitis

Symptome
Ursache
Behandlung
Medikamentöse Therapien
Körperpflege
Ernährungsumstellung
Weitere Ansätze
Komplementäre Therapieformen

Neurodermits, das atopische Ekzem, oder aber auch atopische Dermatitis und endogenes Ekzem sind Bezeichnungen für eine Hautkrankheit, deren Hauptsymptome rote, schuppende, manchmal auch nässende Ekzeme und ein oft quälender Juckreiz sind. Die Neurodermitis gilt als nicht heilbar, ist aber sehr wohl behandelbar. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Therapiemöglichkeiten, welche immer speziell auf den Betroffenen abgestimmt werden muss.
Früher ging man davon aus, dass die Ursache der Hauterkrankung eine Nervenentzündung ist, daher stammt auch der Begriff Neurodermitis. Später wurde diese Ansicht widerlegt wobei der Begriff bis heute geblieben ist. Ärzte verwenden Heute eher den Begriff atopische Dermatitis bzw. atopisches Ekzem. Wie der Name atopisches Ekzem bereits verrät, ist die Neurodermitis nur sehr schwer einzugrenzen. Übersetzt bedeutet der Begriff atopisch - "ohne klar ersichtlichen Grund krankhaft verändert".
Neurodermitis tritt in der Regel bei Kleinkindern auf, aber auch Jugendliche und Erwachsene können daran erkranken. Bei Säuglingen ist das Auftreten von Milchschorf oftmals ein frühes Symptom einer späteren Neurodermitis, was aber nicht bei allen eintreten muss.
Ca. 10-20% der Kinder und 1-3% der Erwachsenen haben eine Bereitschaft, eine Neurodermitis zu entwickeln. Bei über der Hälfte der Betroffenen trat die Erkrankung bereits im ersten Lebensjahr auf, wobei sich die Symptome mit steigendem Alter immer meistens mindern und mit Beginn der Pubertät oft verschwinden.



 
Symptome
Die Erkrankung tritt meist in Schüben von unterschiedlicher Dauer und Stärke auf. Diese Schübe treten häufig ohne direkt erkennbaren Grund auf. Genauso häufig enden sie, ohne dass man einen direkten Auslöser (z.B. eine bestimmte Behandlung) hierfür erkennen kann. Hierdurch entsteht oft eine grosse Unsicherheit über die letztlich erfolgreiche Behandlungsmethode.
Das Hauptproblem für die Betroffenen ist der starke Juckreiz. Da der Juckreiz zu den stärksten Reizen des Menschen gehört und dieser besonders nachts stark ist, kommt es oft zu einem Schlafdefizit in der Nacht, insbesondere bei Eltern betroffener Kinder. Obwohl von der wissenschaftlichen Medizin von den Allergien abgegrenzt, wird diese oft begleitet durch weitere Allergien und Asthma bronchiale insbesondere Hausstaub, Pollenunverträglichkeiten oder Tierhaar - und Federallergien.
Betroffene haben in den meissten Fällen eine sehr empfindliche und trockene Haut, welche bei häufigem Kratzen rissig werden kann, was wiederum zu nässenden Ekzemen führt, was den Juckreiz weiter verschlimmert. Insbesondere tritt Neurodermitis in den Armbeugen, den Kniekehlen sowie in der Hals- und Gesichtspartie auf.
Zusätzlich erschwerend zu den Beschwerend für Betroffene ist auch die kosmetische Auswirkung. Viele fühlen sich sozial ausgegrenzt und Kinder leiden nicht selten aufgrund der Hänseleien ihrer Mitschüler.



 
Ursache
Naturheilärzte und einige Fachärzte gehen davon aus, dass neben der genetischen Disposition vor allem auch die Schadstoffbelastung in unserer Umwelt eine falsche und/oder einseitige Ernährungsweisen eine Rolle spielen. Vor allem bedingt durch die Übersäuerung des Körpers mit den entsprechenden Folgeerscheinungen. Eine weitere Ursache ist oft ein Pilzbefall des Darmes, damit einhergehend eine Verdauungsstörung und eine allgemeine Schwächung des Immunsystems. Bei den meissten Betroffenen kann ein Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Neurodermitis und einer Nahrungsmittel- oder Tierhaarallergie beobachtet werden. Deutliche Hinweise bestehen auch auf eine Miteinbeziehung des vegetativen Nervensystems, was dazu führt, dass Betroffene unter Stress regelrechte Schübe der Krankheit erfahren.



 
Behandlung
Es gibt viele verschiedene Behandlungsansätze, welche von Fall zu Fall erprobt werden müssen, bis eine geeignete Methode wirklich anschlägt.



 
Medikamentöse Therapien
Eine schwere Neurodermitis wird von Medizinern meisst mit Kortison behandelt, welches gegen Juckreiz und die Entzündung der Haut wirkt. Kortison kann heftige Schübe lindern oder bei rechtzeitiger Anwendung auch vermeiden. Es wird meist in Form von Salben auf die betroffenen Stellen aufgetragen und bei sehr schweren Schüben auch als Tabletten verabreicht. Kortison besitzt allerdings eine Reihe von unerwünschten Nebenwirkungen wie Hautverdünnung, Streifenbildung und auch partielle Unterdrückung des örtlichen Immunsystems, so dass es wirklich nur für kurze Zeit und bei akuten Schüben angewendet werden sollte. Bei längerer Anwendung können sogar Nebenwirkungen wie z.B. Leberschädigungen auftreten. Obwohl die Kortisonhaltigen Mittel weiterentwickelt wurden und weniger Nebenwirkungen aufweisen als früher, sind sie keineswegs Nebenwirkungsfrei. Ein anderer, sehr grosser Nachteil dieser Mittel ist, dass nach Absetzen dieser Medikamente die Hauterscheinungen in den meissten Fällen wieder auftreten. Antihistaminika haben sich vergleichsweise nur in befriedigendem Masse bewährt. Sie sind zu wenig Juckreiz lindernd und der Müdemachende Effekt dieser Präparate ist zu gross, so dass diese oft nur am Abend bei Kindern eingesetzt werden, damit diese leichter einschlafen können und sich weniger kratzen müssen.
Bei vielen Patienten haben sich folgende Natürliche Anwendungen als hilfreich erwiesen: Olivenöl, Schwarzkümmelöl, Nachtkerzensamenöl, Aloe Vera sowie Propolissalben, welche nach eigenen Erfahrungen auch bei sehr schweren Ausschlägen Linderung verschafft.

Ganz wichtig ist auch, jegliche Reizung der Haut zu vermeiden, dies heisst die Vermeidung heisFer und kalter Temperaturen, von Nässe oder Reibung sowie das Tragen von reiner Baumwolle. Die gesamte Kleidung sowie Bettwäsche sollten nur mit speziellem Waschmittel und ganz ohne Weichspüler gewaschen werden. Am besten mit einem zusätzlichen Spülgang! Die Bettwäsche sollte nicht aus Federdecken und Kissen bestehen, sondern eine für Allergiker geeignete Decke und Kissen sein, welches ebenfalls gewaschen werden, oder für 24 Stunden in den Tiefkühler gelegt werden kann, was ein Absterben der Hausstaubmilben bewirkt.
Kontakte zu Katzen und anderen Haustieren sollten für einige Monate, bis sich die Haut regeneriert hat, absolut vermieden werden. Später kann ein Teilweiser Kontakt wieder bestehen, aber eine Katze im Haus, welche sogar ins Bett darf, kann die Neurodermitis wieder verstärken.



 
Körperpflege
Neurodermitis Betroffene sollten so weit wie möglich auf Seifen und Bodylotions verzichten. Eine Ausnahme bilden spezielle, Parfümfreie, harnstoffhaltige Präparate, wobei der Harnstoffgehalt nicht mehr wie 5% betragen sollte. Fast noch besser haben sich Teebaumölhaltige Seifen bewährt, welche es im Reformhaus oder in Drogerien zu kaufen gibt. Allgemein sollte der Neurodermitis-Patient so wenig wie nötig Duschen und auf das Baden eher verzichten. Vor allem zu langes Baden in zu heissem Wasser reizt die Haut ungemein und trocknet diese zusätzlich aus.
Sehr bewährt hat sich das Einölen mit biologischem Olivenöl, da dies Antiseptisch wirkt und, wenn noch auf die feuchte Haut aufgetragen, die Haut pflegt und die Feuchtigkeit festhält.
Einige Spritzer Olivenöl im Badewasser können der Haut helfen, sich zu regenerieren und nicht auszutrocknen.



 
Ernährungsumstellung
Aus eigenen Erfahrungen kann eine Ernährungsumstellungen und Diäten zu grosses Linderung oder gar zum verschwinden der Symptome führen. Auf alle Fälle sollten sich Betroffene mit basischen Nahrungsmitteln ernähren und vorab eine Entsäuerungskur durchführen. Durch eine Abklärung mit Bioresonanz kann ebenfalls ermittelt werden, auf welche Nahrungsmittel und weitere Allergieauslöser eine Unverträglichkeit oder Kontaktallergie besteht. Viele Betroffene erfahren eine grosse Besserung durch den Verzicht auf Produkte wie Weizen, Milchprodukte und raffinierten Zucker. Wichtig ist aber, dass diese Ernährungsumstellung mit Hilfe eines erfahrenen Ernährungsberaters durchgeführt wird, um allfälligen Mangelerscheinungen vorzubeugen. Eine so strickte Ernährungsumstellung kann ebenfalls den "Stress" erhöhen, da viele alleine auf sich gestellt mit Verbotslisten einfach überfordert sind. Es gibt eine reichhaltige Auswahl an Ersatzprodukten, welche man aber kennen muss und auch der Rat, mehr selber zu Kochen kann einen wahnsinnigen Druck auslösen, da einfach das Wissen hierfür noch nicht vorhanden ist. Bei Kindern müssen sich Eltern auch oft ganz viele Tricks einfallen lassen, da viele der kleinen Patienten einfach die neuen Nahrungsmittel noch nicht kennen und somit auch nicht akzeptieren.



 
Weitere Ansätze
Manchen Neurodermitis Betroffenen helfen Aufenthalte am Meer, vor allem in warmen Gegenden wie z.B. am Mittelmeer. Hier helfen die Sonne und ebenfalls das Baden im Salzwasser. Allgemein der Aufenthalt in Jodhaltiger Luft kann helfen. Auch Ferien in über 2000 m Höhe im kann unter Umständen Linderung verschaffen.



 
Komplementäre Therapieformen
Eine homöopathische Behandlung von Neurodermitis Betroffenen zeigte in manchen Fällen überaus beeindruckende Resultate, vorausgesetzt, sie wurde von einem kompetenten Homöopathen durchgeführt. Eine Gute Erstanamnese und die Abgabe des Richtigen Mittels entscheiden über den Erfolg. Auch muss beachtet werden, dass sich eine solche Behandlung über Jahre hinziehen kann, und sich ein erster Erfolg oft erst nach 1-2 Jahren einstellt.


© 2006-07 Copyright: Andrea Pistorius | Nutzungsrechte/Disclaimer | Website: artic media design