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Säure-Base-Haushalt
Die Übersäuerung und ihre Folgen
Wann ist ein Nahrungsmittel Säure bildend, wann Basen bildend?
Einnahme von Basenmitteln
Was sie berücksichtigen sollten
Was geschieht, wenn man zuviel Säurebildende Nahrungsmittel zu sich nimmt?
Welche Krankheiten werden durch eine Übersäuerung begünstigt?
Wie weiss man, dass man übersäuert ist?
Die Übersäuerung und ihre Folgen
Ein gesunder Körper muss leicht basisch sein (PH 7,35-7,45). Reguliert wird der Säure-Base-Haushalt
von verschiedenen Organsystemen wie: Atmung, Kreislauf, Niere, Verdauungsorgane, Hormon produzierende
Drüsen, Knochen, Bindegewebe und Haut. Für den Säure-Base-Wert entscheidend ist die Nahrung, welche
wir im Laufe des Lebens zu uns nehmen. Ernähren wir uns grösstenteils und über zu lange Zeit zu sauer,
so schafft der Körper den Ausgleich nicht mehr und wird zunehmend belastet, was zu Krankheiten führen
kann. Auch Stresssituationen und übermässige Anstrengungen über einen längeren Zeitraum können eine
Übersäuerung verursachen oder diese verstärken.


Wann ist ein Nahrungsmittel Säure bildend, wann Basen bildend?
Säure bildend ist ein Nahrungsmittel, wenn bei seiner Umwandlung und Abbau mehr Wasserstoffionen als
Basen entstehen. Umgekehrt, bilden Basen bildende Nahrungsmittel nach der Verstoffwechselung mehr
Basen als Säuren und Wasserstoffionen. Es spielt weniger eine Rolle, ob ein Nahrungsmittel sauer
schmeckt, sondern wie viele Wasserstoffionen bei der Umwandlung freigesetzt werden. Traubenzucker
zum Beispiel ist zwar süss, aber bei dessen Umwandlung entstehen 12 Wasserstoffionen, viermal mehr
als bei der Umwandlung der sauer schmeckenden Essigsäure. Der Geschmack ist demnach nicht entscheidend.
Sowohl Zitrone als auch Sauerkraut sind Basen bildend, wie anderseits nicht sauer schmeckende Zucker,
Getreide, Eier, Fleisch, Käse Säure bildend sind.
Früchte, Gemüse und Salate sind Basen bildend. Essigessenz (reiner Essig) ist nicht nur sauer, aber
auch Säure bildend. Obstessig dagegen enthält alle die Basen von Obst, aus dem er gegärt wurde denn
nur der Fruchtzucker wurde in Essigsäure umgewandelt, somit ist er wie das Obst Basen bildend. Wein
ist ebenfalls Basen bildend, hingegen ist reiner Alkohol Säure bildend, da die Basen bei ihrer
Verarbeitung verloren gehen.


Einnahme von Basenmitteln
Die Basen bildenden Mineralien wie Kalium, Magnesium und Kalzium sind für den Säure-Basen-Haushalt sind
die Gegenspieler der Säuren. In der Nahrung kommen sie in Verbindung mit organischen Säuren als organische
Salze vor. Basenmittel enthalten diese Salze und versprechen einen Ausgleich.
Wenn Sie Basenmittel einnehmen, aber die Ernährung nicht gleichzeitig ändern, so bleibt die Belastung des
Stoffwechsels durch den Überfluss von organischen und anorganischen Säuren. Manche Folgen der Übersäuerung
werden kaum beeinflusst. Zum Beispiel bleibt die Belastung der Nieren durch die Ausscheidung der
überflüssigen Säuren, aber auch andere Organe, wie Leber und Muskeln werden belastet. Eine langfristige
Umstellung der Ernährung kombiniert mit der Einnahme von Basenmitteln ist im Allgemeinen erfolgreicher,
als deren alleinige Einnahme. Auch werden Kalium und Magnesium, zum Beispiel als reine Salze eingenommen,
sehr schnell wieder ausgeschieden. Der Urin wird zwar kurzfristig basischer, die Wirkung ist aber zeitlich
begrenzt.


Was sie berücksichtigen sollten
Basenpulver können bei empfindlichen Menschen Anfangs unter Umständen Durchfall verursachen, was aber
in den meissten Fällen mit der Erstverschlimmerung und Ausscheidung von Säuren zusammenhängt.
Sie können dem Körper die Ausscheidung von Giftstoffen erleichtern, wenn sie vor beginn der Einnahme der
Basenmittel zusätzlichen mit der Einnahme von einem pflanzlichen Leber- und Stoffwechselmittel beginnen.
Kontaktieren Sie hierfür einen Ernährungsspezialisten.
Wenn Sie Basenpulver einnehmen, so machen Sie dies nicht mit einer Mahlzeit kombiniert, da die Basen die
Magensäure neutralisieren, was zu Verdauungsbeschwerden führen kann. Bewährt hat sich die Einnahme kurz
nach dem Aufstehen und vor dem zu Bett gehen. Trinken sie dabei immer ein grosses Glas Wasser, am besten
lauwarm, damit der Magen zusätzlich entlastet wird.
Regelmässige Bewegung fördert den Stoffwechsel und somit auch den Abbau von Säuren im Körper. Sport
fördert zwar die Bildung von verschiedenen organischen Säuren (Brenztraubensäure, Milchsäure,
Zitronensäure), diese werden jedoch schlussendlich zu Kohledioxid und Wasser umgewandelt und so werden
die Säure bildenden Kohlenhydrate und Fette abgebaut und der „Säurestau“ vermindert.


Was geschieht, wenn man zuviel Säurebildende Nahrungsmittel zu sich nimmt?
Die überschüssigen Säuren könnten bei Energieüberfluss in Form von Zucker und vor allem Fetten eingelagert
werden, was zu Übergewicht, Zucker- und andere Stoffwechselkrankheiten führen kann, oder der Körper wird
versuchen, die überflüssige Säure auszuscheiden wo immer es nur geht: z. B. durch sauren Urin oder
vermehrte Magensäureproduktion, was zu Sodbrennen, Gicht, Nierensteinen usw. führen kann. Der Bedarf nach
Säureausscheidung veranlasst die Niere und Nebenniere zur Produktion von Hormonen, welche die Ausscheidung
der Säuren steigern. Sie steigern jedoch auch den Blutdruck. Die nicht abbaubare Phosphor- und Schwefelsäure
müssen über die Nieren ausgeschieden werden.
Wenn nicht genug Kalium in der Ernährung vorhanden ist, wird Kalzium aus den Knochen abgebaut und zur
Verfügung gestellt - was zu Osteoporose führen kann. Schwächere organische Säuren z.B. Harnsäure, Oxalsäure
und Zitronensäure werden in den Nierenzellen und dann im ganzen Körper vermehrt beibehalten - was ebenfalls
zu Gicht, Pseudogicht, Arthrose, Nierensteine usw. führen kann.


Welche Krankheiten werden durch eine Übersäuerung begünstigt?
Übergewicht, Zuckerkrankheit, Hyperlipidämie, Hypertonie, Reflux, Sodbrennen, Gicht, Arthrose, Arthritis,
Osteoporose, Schmerzen, Krämpfe, Epilepsie, Hyperaktivität, Demenz, Nieren- und Gallensteine, Schwindel,
Ohrensausen, Pankreatitis, allgemein geschwächtes Immunsystem, Infektionserkrankungen, Allergien und
Unverträglichkeiten, Neurodermitis, Asthma, Krebskrankungen, verminderte Leistungsfähigkeit, chronische
Müdigkeit usw.


Wie weiss man, dass man übersäuert ist?
Wenn Sie an einer der oben aufgeführten Krankheiten leiden, sind Sie höchst wahrscheinlich übersäuert.
Es gibt verschiedene Blut- und Urinuntersuchungen, die einfachste jedoch ist die Messung des PH-Wertes
im Urin mit Hilfe eines PH-Streifens, welcher in Apotheken oder Drogerien gekauft werden kann. Halten
Sie den Streifen am Morgen, gleich nach dem Aufstehen für einige Sekunden in den Urinstrahl. Der PH-Wert
sollte nicht weniger als 5,5 betragen (5,5 - 7,0), wobei der Urin am Morgen immer saurer ist als tagsüber,
da über Nacht die Stoffwechselvorgänge vermehrt Säuren produzieren und wir sie schlafend nicht durch
Bewegung abbauen. Sollte Ihr Urin einige Tage hindurch immer bei über PH 7.0 liegen, könnte es auch sein,
dass Sie eine Blockade beim abbauen der Säure haben. Dies können Sie beheben, in dem Sie eine Woche lang
jeden Morgen 1 EL Apfelessig mit einem Glas lauwarmen Wasser einnehmen. Nach einigen Tagen sollte sich der
PH-Wert wieder eingependelt haben. Ein Basischer Urin ist sehr selten und höchstens sehr strenge Veganer
könnten diesen aufweisen -Ich persönlich hatte noch nie einen Klienten, welcher einen natürlichen PH-Wert
von über 7 hatte!
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